Hallo,

ich würde mich sehr gerne mit euch austauschen. Mich beschäftigt diese Geschichte total.

2/22 hatte ich eine Fehlgeburt in der 11 SSW.
Bei der Untersuchung auf der Suche des Herzschlags welches vorher vorhanden war, stellte man fest, dass es Zwillinge waren.
Ich habe die Fehlgeburt zu Hause erlebt.
Das war ein echt schlimmes Erlebnis. Das zweite Embryo wurde mit Cytotec auch zu Hause eingeleitet. Die komplette Fruchtblase+Embryo kamen heraus. Ich habe mir das ganze genau angeschaut.. man konnte die kleinen "Füßchen" und Händchen erkennen.. und ich war leider alleine zu Hause zu dem Zeitpunkt, weil mein Partner arbeiten musste. Ich glaube die Tatsache, damit alleine zu sein ... War einer der schlimmsten Dinge für mich.
5 Monate später war ich wieder schwanger. Mit der perfekten Schwangerschaft ohne nur eine Beschwerde. Mit der perfekten Geburt (40min Entbindung) und .. mein kleiner ist auch ein perfektes Anfängerbaby.
Er ist nun 1 Jahr alt. Nach der Fehlgeburt hatte ich 3 Wochen eine echte Trauerphase. Und dann ging es mir mit der Zeit besser. Dachte ich. Manchmal holte mich das Thema wieder ein. Zumindest sitzt irgendwas noch tief.

Es ist nun über ein Jahr her. Ich schaute eben King of Queens (Staffel 3 Folge 24+25) ...wo es um die Schwangerschaft+ folgender Fehlgeburt ging. Und ich habe sofort unfassbar angefangen zu weinen und war so getroffen. Ich glaubte immer stark zu sein, aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin.... Glaube ich, dass da noch tief in mir ordentlich was sitzt, welches gar nicht richtig verarbeitet ist. Ich könnte doch eigentlich zufrieden und glücklich sein, dass mein Kind gesund ist. Aber solche Momente triggern mich unfassbar stark.

Ich wollte mich gern austauschen - geht euch das auch so?

Ich frage mich.. ob das auch nach so langer Zeit und erfolgreicher Schwangerschaft normal ist.. oder ob ich nicht doch Hilfe diesbezüglich brauche.
Die Fehlgeburt an sich und die Entbindung zu Hause... Waren wirklich unfassbar schrecklich für mich.

Ich hoffe ihr könnt mir eure Erfahrungen berichten.
Habt einen schönen Abend ☺️

Hallo,
deine Trauer nach über einem Jahr ist völlig normal.
Natürlich bist du froh über die unkomplizierte Schwangerschaft, Geburt und dein lebendes Kind. Deswegen ist jedoch der Verlust nicht einfach vergessen. Er war real und wird es weiterhin sein.
Da gibt es den Verlust der Babys und auf der anderen Seite die Erinnerung an all die Gefühle mit dem schrecklichen Ereignis.
Wenn es dich beruhigt, ich bin jedes Jahr um die Zeit des Verlusts anders. Das fällt nicht nur meinem Partner auf, sondern auch mir. Da spielt die Trauer eine Rolle, aber auch Wut und Verletzung gegenüber vielen Menschen in meinem Umfeld. Es ist ein Teil von mir und mehr als annehmen und lernen damit umzugehen kann ich nicht. Meinen zwei lebenden Kindern erzähle ich dann auch, warum ich so anders bin in dieser Zeit. Es soll nicht vergessen werden.
Hast du jemanden, mit dem du noch darüber reden kannst?
Liebe Grüße, Lena

Mir geht’s genauso, ich hatte Anfang 22 die Fehlgeburt und im Frühjahr 23 kam mein Sohn zur Welt. Trotzdem ist jedes Jahr die Zeit von November bis Januar mit dieser ersten Schwangerschaft behaftet und ich denke dann öfters dran.

Also ich muss sagen, dass die Zeit von der Fehlgeburt dieses Jahr das erste Jahr an mir vorbei ging und ich im Nachgang ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich den Tag quasi vergessen hatte.

Mein Kind ist nun 3 Jahre und ist 2 Zyklen nach der FG entstanden. Letztes Jahr war es noch deutlich

Aber wenns allgemein um das Thema geht, kommen mit weiterhin die Tränen obwohl ich generell nicht schnell weine.