Hallo zusammen,
Wo soll ich anfangen? Vielleicht muss ich etwas weiter ausholen. Mein Mann und ich wollten immer zwei Kinder und haben auch eine wundervolle Tochter(8J), seit sie 2 ist wünscht sie sich ein Geschwisterchen, doch es gab viele Gründe warum wir auch unseren Wunsch nach einem 2Kind immer wieder verschoben haben. Mittlerweile bin ich 37 und wir haben uns vor über einem Jahr entschieden wenn nicht jetzt dann wird es nie mehr was und unser Wunsch nach einem 2Kind war ja immer da. Also habe ich die Pille abgesetzt und fleißig meine Periode eingetragen. Doch leider passierte nichts. Ok dachte ich bin älter als bei der ersten Schwangerschaft das brauch seine Zeit, aber immer noch nichts. Dann bekam ich ein Progesteron Medikament zur Unterstützung und es dauerte Monate doch dann auf meinem Geburtstag hielt ich den Positiv Test in meiner Hand. Voller Freude rief ich beim Doc an für einen Termin. Dann war der große Tag, ich nahm vorsorglich schon meinen alten Mutterpass mit, ich wollte beide dort zusammen haben. Aber dann lag ich da und man sah nicht wirklich was. Der Doc meinte er würde mich gerne zum KH schicken zur Bestimmung des HCG Wertes und den hätte er gerne noch heute. Sprach von evt Eileiterschwangerschaft. Im KH die gleiche Untersuchung, aber der Hcg war noch nicht so hoch. Die Schwangerschaft ist vielleicht doch in in Ordnung nur halt früher als gedacht. Also ging das bangen bis zur nächsten Untersuchung weiter. Jedes Mal wurde geschallt und der Hcg bestimmt. Es entwickelte sich nichts es blieb bei der leeren Fruchthöhle und der Hcg sank. Ich versuchte mich auf diesen Abort vorzubereiten. Doch dann aufeinmal mein Wert stieg, er verdoppelt sich und ein Dottersack war zu erkennen, mittlerweile waren 5 Wochen vergangen. Die Hoffnung und die Freude das unser kleiner Kämpfer nicht aufgegeben hat Leben wollte war riesig. Ein paar Tage später wieder zur Kontrolle. Es war kein Wachstum zu sehen und was soll ich sagen mein HCG stieg viel zu wenig. Der Arzt sagte mir das es keine in Takte Schwangerschaft sei. Also ging ich wieder mit Tränen in den Augen. Der Wert viel weiter und nach über 6 Wochen verließ uns unser Sternchen. Unsere Trauer zu zeigen und zu zulassen ist schwer, weil unsere Tochter nicht wusste das sie groß Schwester werden sollte und wir haben entschieden ihr es nicht zu erzählen. Sie würde diesen weiteren Verlust nicht verkraften(unsere überlasse geliebten (Ur) Großeltern sind innerhalb von 2 Jahren verstorben.)

Liebe Melli!
Es tut mir so Leid, dass sich nach eurem langen Kinderwunsch das Glück nicht eingestellt hat und ihr diesen Verlust erleben musstet. Mein herzliches Beileid dafür!
Vor allem dieses Hin und Her, Hoffen und Bangen ist einfach kräftezehrend. Das kann ich dir nachempfinden und fühle mit dir.
Wie geht es dir denn aktuell nach deiner FG - körperlich und seelisch? Wie geht dein Mann mit der Situation um? Könnt ihr über euren Verlust offen und verständnisvoll miteinander sprechen?

Und könnt ihr überhaupt schon Richtung Zukunft schauen - ein weiterer Versuch, Pause, oder was auch immer?
Leider sind Fehlgeburten in unserem Alter wahrscheinlicher (ich bin selbst 38 und habe bereits zwei FG in diesem Jahr hinter mir). Das liegt am Alter unserer Eizellen, die ja bereits als Baby angelegt sind. Ab 35 sinkt die Reife der Eizellen signifikant, so dass statistisch nur noch jede 5. Eizelle für eine intakte Schwangerschaft tauglich ist. Deshalb eben unser hohes Risiko.
Wenn du bereit bist um nach vorn zu schauen, dann findest du hier Eizellqualität/Eizellreifung und hier Welche Untersuchungen? Tipps und Ratschläge.

Lass uns wissen, wie es dir geht! Liebe Grüße.

und natürlich ist es wichtig, aktuell mit deiner und eurer Trauer umzugehen.
Vielleicht hilft dir ja das Lesen hier Was hat euch geholfen weiter.
Hab ich vergessen 😉

Liebe Grüße an dich Melli!

Hallo Sternchen, danke für deinen lieben Worte. Körperlich geht es mir besser, dadurch das ich eine Woche lang kaum essen und trinken wollte/konnte fehlt mir noch etwas die Kraft aber sonst ist es ok. Psychisch ist es ein auf und ab,weil bei mir auch die Trauer um meine Großeltern wieder hoch kommt. Ich weine immer wieder und hoffe das es mich vielleicht auch etwas befreit. Mein Mann geht anders damit um, aber das ist ok für mich. Wir reden und er ist da wenn ich ihn brauche. Wir bzw ich hatte die Idee den Schwangerschaftstest zu beerdigen. Ich kann garnicht sagen warum oder was ich mir dadruch erhoffe aber ich möchte es. Dadruch das wir 4Wochen lang davon ausgegangen sind unser Baby nie kennenlern zu dürfen habe wir da schon viel geredet und uns da schon überlegt das wir es aufjedenfall "direkt" wieder versuchen möchten. Vielleicht viel es uns da etwas leichter dadurch das nur eine leere Fruchthöhle zusehen war. Auch die Traurigkeit war zu diesem Zeitpunkt eine andere. Nachdem mir gesagt wurde und ich ihn auch sehen konnte das dort doch ein Dottersack ist war es sofort ein anderes Gefühl. Doch dieses Gefühl durfte ich ja nicht mal eine Woche spüren. Ich glaub das ich durch die ersten 4 Wochen anders vielleicht weiter bin in meiner Trauer. Ich habe letzte Woche unser Baby verloren. Er ist jetzt bei den Sternen und darf bei meinen wunderbaren Großeltern sein. Übrigens schreib ich bewusst er, weil ich warum auch immer mit dem positiven Test sagte das unser Baby ein Junge ist. Ich hätte ihn so gerne kennengelernt.