Hallo ihr Lieben,

ich habe letzten Dienstag erfahren, dass das Herz nicht mehr schlägt, nachdem ich bereits knapp 10 Tage Schmierblutungen und am Freitag davor eine leichte Blutung mit ein wenig "Gewebe" oder Koagelabgang hatte. Vor Dienstag habe ich 5 Tage Progesteron genommen, weil am Donnerstag davor das Herz im Ultraschall noch geschlagen hat. Mein Kind ist auch noch gewachsen bis zum Dienstag, aber es war kein Herzschlag mehr zu sehen. Jetzt blute ich wie gesagt dauerhaft, aber immer noch so wenig, dass auch selten was in der Binde landet, sondern meistens nur in die Toilette tropft. Unterleibsziehen habe ich auch dauerhaft, und sonst außer Erschöpfung überhaupt keine Schwangerschaftsanzeichen.

Ich habe natürlich kein Progesteron mehr genommen, und blute die ganze Zeit leicht vor mich hin, es ist jetzt immer frisches Blut und teilweise kleine Koagel, insgesamt aber wirklich noch nicht viel. Ich habe auch bereits drei Tabletten MisoOne zu Hause und alle nötigen Schmerzmittel, für den Fall, dass ich das Warten nicht mehr aushalte.

Jetzt gerade werde ich völlig verrückt, weil ich das Gefühl habe ich kann die Tabletten nicht nehmen, falls das Baby doch noch lebt, dabei hab ich den Ultraschall ja selbst gesehen, und auch in der Ansicht mit der Durchblutung war wirklich nur sehr weit vom Embryo entfernt die typischen blauroten Verfärbungen am Bildschirm zu sehen. Und den Herzschlag hatte man am ersten US deutlich gesehen und am Dienstag nicht. Ich weiß nicht woher das kommt, ich fühl mich als wäre ich total irre.

Ich kann das Warten an sich noch ganz gut aushalten, aber diese Gedanken nicht. Das macht mich fertig. Hat das jemand von euch auch so erlebt?

Hallo. Du Arme, tut mir sehr leid. Und ja, diese Gedanken hatte ich auch. Mir hat geholfen dass ja 2 Gyn-Ärzte die Diagnose feststellen mussten, bevor ich die Tabletten bekam. Warst du auch bei 2? Lg

Danke euch beiden für eure Worte! Ich glaube ich habe auch einfach wahnsinnig Angst, dass es nicht von alleine passiert. Dabei sind diese zwei Wochen nach dem letzten Herzschlag, in denen die meisten natürlichen Geburten passieren noch gar nicht um. Aber meine erste Fehlgeburt lief ja auch einfach nur beschissen (entschuldigt die Wortwahl) und ich wurde, wie ich finde, einfach schlecht begleitet.

Ich war diesmal nur bei meiner Frauenärztin, bei meiner ersten Fehlgeburt vor zwei Jahren war ich insgesamt bei 4 verschiedenen Ärztinnen, wegen einer Vertretungssituation und weil ich mich nach langer Wartezeit für eine Ausschabung entschieden habe. Die Entscheidung hat sich bis heute nicht richtig und nicht sonderlich selbstbestimmt angefühlt. Ich glaub auch ich will einfach das mir das abgenommen wird und ich nicht irgendwann aktiv entscheiden muss diese Tabletten zu nehmen.

Lisarella, ich kann deine Gedanken auch gut nachvollziehen. Ich war froh, dass es nochmal einen Ultraschall gab, bevor ich die Tabletten genommen habe. Hab auch noch ein bisschen auf ein Wunder gehofft...
Hoffentlich geht es von selbst los. Und sonst kannst du ja auch nochmal zum Ultraschall, wenn du dich nicht traust, die Tabletten zu nehmen.
Ich wünsche dir, dass du nicht mehr so lange warten musst!

Liebe Lisarella,

Es tut mir Leid, dass du gerade wieder einen so schmerzhaften Verlust erleben musst. Ich kenne deine Gedankenschleifen und Fragen dazu ebenfalls gut, ich glaube sie dürfen einfach sein. Ich habe meine kleine Geburt gerade weitestgehend geschafft. Zwar habe ich mich sehr schnell für eine medikamentöse Unterstützung entschieden, jedoch musste ich vor dem Einführen der Tabletten auch nochmal innehalten. Was, wenn das Herz doch wieder angefangen hat zu schlagen? Was, wenn da einfach noch ein weiterer Embryo ist, der nur noch nicht entdeckt wurde? Mir half es in dem Moment dann auch nochmal die gesamte Situation zu rationalisieren. Zwei Ärztinnen haben die selbe Diagnose gestellt, zwei Blutabnahmen bestätigten, dass das HCG bereits sinkt. Ich war letztendlich froh, dass ich die Blutung dann selbst ausgelöst habe und somit nicht mehr in der Warteschleife hing. Genauso gut kann ich aber verstehen, wenn Frauen sich dazu entscheiden zu warten. Dein Bauchgefühl wird dich da bestimmt gut leiten. Wie du sagst, dass Wichtigste ist es, die Optionen zu kennen und nicht bedrängt zu werden.
Alles Liebe Dir!

Hallo ihr Lieben,
jetzt kann ich mich mit einem positiven Update melden. Heute habe ich einen langen Ausritt mit meinem Pferd im Wald gemacht, in der Hoffnung, dass regt den Abgang an, und so sehr ich dachte, dass ist jetzt noch ein kleiner Strohhalm, an den ich mich klammere, hat das doch irgendwie funktioniert. Ich fahre ca eine Dreiviertelstunde nach Hause vom Stall und hatte schon die ganze Zeit wehenartige Schmerzen. Beim Aussteigen ist dann ein handtellergroßer Klumpen Schleimhaut in die Binde abgegangen. Ich dachte natürlich, dass wäre die Fruchtblase aber ich saß dann in der Dusche und hab versucht das alles abzuwaschen und da kam plötzlich die intakte, ganz klare Fruchtblase hinterher. Ich konnte ganz deutlich den Embryo sehen und bin wahnsinnig dankbar, dass ich die kleine Geburt heute so erleben durfte und mich jetzt mit einer kleinen Garten Beerdigung verabschieden kann.
Außerdem waren die Schmerzen bislang erträglich und auch der Blutverlust ist glaub ich im Rahmen.
Ich danke euch für eure Worte, ich habe immer mitgelesen und dieses Forum trägt mich gerade wirklich sehr durch diese Fehlgeburt.

Ich freue mich für dich, dass du es heute so bewusst erleben konntest und wünsche dir für die Verarbeitung alles gute.

Das hast du toll gemacht. Hoffentlich kannst du gut Abschied nehmen und die Blutungen sind schnell vorbei. Alles Liebe ♥️

Liebe Lisarella, schön, dass es nun in deinem Sinne auf natürliche Weise ging und du nicht die Entscheidung treffen musstest, Tabletten zu nehmen! Es ist ja schon etwas wert, wenn man zumindest mit dem körperlichen Erleben im Reinen ist und sich Schmerzen und Blutung im Rahmen halten. Hoffentlich lässt die Blutung nun schnell nach und du kannst auch seelisch heilen! Alles Gute dir!

Ja das stimmt total, dass es mir mit dem natürlichen Abgang deutlich leichter fällt, den Verlust anzunehmen. Ich hab auch nicht so schlimm dieses körperliche Versagensgefühl, hab mich bei der ersten Fehlgeburt so gefühlt, als wär das nicht mehr mein Körper und Monate gebraucht da wieder zurück zu finden.

Und die Zugewandheit der Ärztin, und die Zeit die ich dort bekommen habe, macht wirklich einen Unterschied.

Gestern war die Nachuntersuchung, es sieht gut aus, ist nur noch ein wenig Schleimhaut zu sehen, also empfiehlt sie eine Periode abzuwarten und währenddessen machen wir aber in 2-3 Wochen schon Mal eine Gerinnungsdiagnostik, wobei sie auch gesagt hat, ich kann einfach ab dem nächsten positiven Test ASS150 nehmen, auch wenn noch kein Testergebnis da ist.