#1

Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 10.02.2021 14:54
von Jawe1703 • 5 Beiträge | 5 Punkte

Hallo,

ich bin heute auf das Forum aufmerksam geworden und habe den ein oder anderen Beitrag gelesen. Es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist...

Meine Geschichte fing eigentlich ziemlich gut an: Im Herbst 2015 wurde ich gleich beim zweiten Versuch schwanger und im Sommer 2016 konnte ich unsere wundervolle Tochter in den Armen halten. „Erfolgsverwöhnt“ wie wir dadurch waren, dachten wir uns nichts dabei und ließen uns mit dem geplanten Geschwisterchen Zeit - wobei das auch darin begründet war, dass mein Mann in einer anderen Stadt arbeitet (2h Fahrt).
Im Sommer 2019 entschieden wir uns aber endlich, dass die Familienplanung vorangetrieben würde.

Es war zermürbend, dass es nicht so schnell wie beim ersten Mal ging. Ostern 2020 hatte ich dann aber endlich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir freuten uns riesig, obwohl wir wussten, dass die ersten 12 Wochen heikel werden können. Ich bildete mir ein, dass es zu meinem FA-Termin eine Überraschung für uns gäbe z.B., dass das Baby schon weiter als erwartet wäre. Sehr merkwürdig, aber ich wusste ja nicht, dass ich auf unangenehme Weise überrascht würde.

Erst in der 8. SSW hatte ich meinen FA-Termin und die FÄ meinte gleich, dass der Embryo viel zu klein wäre für die 8. Woche. Die Eizelle war merkwürdig verzerrt und einen Herzschlag gab es nicht. Mein Baby...der Gedanke lag so fern. Die FÄ hatte zwar gesagt, dass man in 2 Wochen nochmal prüfen müsste, ob der Eisprung vielleicht später stattgefunden haben könnte, aber sie sagte gleich 3 Mal, dass ich bei Blutungen zu ihr oder ins KH gehen soll. Da schrillten bei mir schon die Alarmglocken. Ich konnte das gar nicht richtig begreifen und war fortan wie in Watte gepackt. Je mehr ich aber darüber nachdachte, desto eher war mir klar, dass hier keine verspätete Entwicklung vorliegen kann. Ich hatte eine Vorahnung. Eine Woche später fingen die Schmierblutungen an. Ich lief wieder zum Arzt und mir wurde gesagt, dass ich entweder abwarten kann bis der Abgang natürlich geschieht (mit wehenartigen Schmerzen) oder, dass ich eine Ausschabung machen lasse. Ich fragte immer wieder, wie schnell ich danach wieder schwanger wäre - sie sagte, dass es schnell passiert. Und weil ich es einfach schnell hinter mich bringen wollte, entschied ich mich für die Ausschabung. Als ob man damit auch das blöde Gefühl beseitigen könnte, dass mit dem Verlust eines Babys einhergeht...

In der Zwischenzeit hatte meine Tochter ihren 4. Geburtstag gefeiert. Keiner wusste von meiner Geschichte und ich musste die ganze Zeit gute Miene machen. Insbesondere meinen Eltern konnte ich es nicht erzählen, obwohl sie es selbst erlebt haben. Sie wissen bis heute nichts davon. Ich bilde mir ein, dass sie meinen Schmerz nicht als gleichwertig betrachten würden, weil ihr Kind bei der Geburt verstarb. Vielleicht bin ich unfair, das zu unterstellen, aber ich will mich nicht vergleichen lassen und nicht rechtfertigen müssen.

Die Ausschabung war furchtbar. 3 Tage nach dem Geburtstag meiner Tochter musste ich allein ins KH, saß ewig in der Notaufnahme. Ein recht kühl wirkender FA meinte, es würde keinen Sinn machen länger zu warten, denn ich wollte wissen, ob ich wirklich eine Ausschabung machen lassen sollte - KH wollen ja oft unter allen Umständen Geld verdienen. Er war sich sicher, also stimmte ich zu. Das Blutabnehmen und das Legen eines Venenzugangs war furchtbar - es fand sich einfach kein guter Zugang. Ich wurde nur gestochen. Es hieß, dass ich mindestens 3-4 Stunden warten müsse, bis sie mich irgendwo dazwischen schieben können. Aber plötzlich ging alles ganz schnell. Ich hatte nicht einmal genug Zeit meinem Mann zu sagen, dass die OP nun beginnt. Ich war wahnsinnig nervös, zitterte und schlotterte am ganzen Leib. Es war Hochsommer, aber selbst 4 Decken konnten mich nicht wärmen. Meine Zähne klapperten, ich war völlig am Ende. Da ging er hin, mein Traum von einem zweiten Baby. Völlig verheult holte mich schließlich eine Krankenpflegerin in einem Krankenbett ab. Ich bekam keine Luft, nur noch schiere Panik und ich japste, dass ich unter Maske keine Luft bekäme. Ich durfte sie abnehmen.
Da alles so schnell ging, wollte mich der Anästhesist erst kurz vor der OP sprechen. Er wartete vor dem OP-Raum mit einer weiteren Schwester auf mich. Sie gab mir eine Heizdecke und seine ersten Worten an mich waren: „Jetzt hören Sie mal auf zu heulen! Sie sind erwachsen! Sie sind kein Kind mehr! Reißen Sie sich zusammen!“ Ich war völlig perplex und der Gedanke an diesen Moment bringt mich immer noch zum Weinen. Ich weiß, dass er seine Fragen beantwortet haben wollte und zwar schnell. Keine Empathie - das ist vielleicht zu viel verlangt, ich weiß. Aber auch als Erwachsener darf man Angst haben und die Situation war ja schon auch besonders. Ich riss mich also zusammen, wie er so schön sagte, beantwortete seine Fragen. Am Ende meinte er nur noch: „Jetzt können Sie heulen. Sie haben ja allen Grund dazu.“ Danach versetzte er mich viel zu schnell in Narkose, hatte ich den Eindruck. Ich muss immer weinen, wenn ich an die Szene zurückdenke.

Nach der OP lag ich lange im Aufwachraum, ein Gefühl der Erleichterung. Jetzt würde alles wieder gut werden, dachte ich. Nur wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass ich nur funktionierte...bis dahin ist es nicht in meinem Herzen angekommen, was überhaupt passiert war. Ich hatte mich weitere 2 Wochen krankschreiben lassen - es war alles zu viel. Viele Wochen war ich nicht ich selbst. Es ist so unglaublich schwer zu trauern, wenn man gleichzeitig ein Kind hat, dass die Aufmerksamkeit beansprucht. Von der Klinik gab es übrigens nur einen schlichten Flyer, niemand, der mal für ein Gespräch zur Verfügung stehen würde. Eine Hebamme hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich fühlte mich einfach nur allein, auch wenn Freundinnen versuchten für mich da zu sein. Aber richtig verstanden habe ich mich von ihnen nie - sie kennen diese Erfahrung nicht und ich habe den Eindruck, mich dauernd erklären zu müssen.

Wir versuchten es also wieder und es ist soooo unglaublich frustrierend, wenn es nicht klappt. So vergingen die Monate. Am Silvesterabend sah ich dann einen Hasen bei uns im Hof sitzen und ich dachte: das ist ein Zeichen. Und das war es auch, denn kurz darauf hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Oh, dachte ich, dieses Mal geht alles gut. Schon allein statistisch gesehen muss es jetzt gut gehen. Ich war euphorisch, aber auch ängstlich zugleich. Immer wieder diese Sorgen, dass etwas schief läuft...aber warum sollte es dieses Mal schief gehen, richtig? Ich bemühte mich dieses Mal noch mehr alles richtig zu: Ernährung, Bewegung etc. Die Schwangerschaftsanzeichen waren da: Brüste, Übelkeit, Gelüste, Müdigkeit. Ganz normal eben.
Aber irgendwie spürte ich, dass irgendetwas komisch ist: die Übelkeit war zeitweise tagelang nicht da, dann wieder doch, aber nicht stärker werdend. Wahrscheinlich ist das alles im Rahmen des Natürlichen, aber für mich waren es verschwommene Warnzeichen.
Dieses Mal sorgte ich frühzeitig für eine Hebamme und fühlte mich gut. Es war schön zu planen und zu phantasieren, wie das Leben zu viert aussehen würde. All diese Wünsche und Träume, die man als Schwangere so hat. Ich habe nach Namen recherchiert, wir haben die Urlaubsplanung gemacht, überlegt, wie wir das Kinderzimmer gestalten für 2 Kinder, wie und wann wir es unseren Eltern erzählen...

Gestern nun hatte ich meinen FA-Termin in der 8. SSW. Ich war irre nervös, aber ich sagte mir gleichzeitig, dass bestimmt alles gut sein wird. Gleich würde ich das Herz meines Babys schlagen hören und alles wäre gut. Endlich gut.
Die FÄ wollte mich nicht auf die Folter spannen, so schaute sie gleich nach. Und noch bevor sie etwas sagen konnte, sagte ich: Da ist nichts, nicht wahr? Sie suchte noch einen Moment, aber auch sie konnte nur eine leere Fruchthülle entdecken. Es ist niemand zu Hause...
Ich brach sofort in Tränen aus. Eine Blutabgabe zur Überprüfung des HCG-Wertes hat nicht funktioniert und musste heute früh wiederholt werden. Vielleicht hat es sich versteckt, meinte die FÄ - das würde der Bluttest aufklären.
Ich weiß aber, dass es nur ein Windei ist und es ist merkwürdig: Mein Körper hätte in all den letzten Wochen einfach einen Abgang herbeiführen können, aber offensichtlich musste auch mein Kopf verstehen und loslassen.

Ich spüre die ersten körperlichen Anzeichen, dass der Abgang bald einsetzen wird. Ein Baby, dass es nie gab...die Trauer ist trotzdem so schwer. Ich fühle mich einsam, hilflos, wütend und verzweifelt. Warum? Es tut so weh.

Ich werde im März 39 Jahre alt. Die Zeit läuft mir davon und die Wahrscheinlichkeit von Fehlgeburten steigt mit jeder Fehlgeburt.

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#2

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 10.02.2021 16:30
von Susanne • 4.787 Beiträge | 4805 Punkte

Liebe Jawe, herzlich Willkommen und mein Mitgefühl für Deine Verluste und die schreckliche Erfahrung im Krankenhaus. Ohne Worte... Und doch, man kann Empathie erwarten und wer die in so einem Beruf nicht aufbringen kann, hat den falschen Job gewählt.

Du wartest dieses Mal auf einen natürlichen Abgang?

Darf ich Dir noch, auch wenn es gerade zu viel Info ist, aber vielleicht magst Du später mal lesen, die Pimpmyegg und sperm - Kuren ans Herz legen? Wie Du schon sagst, das Alter und die Zeit sind erbarmungslos und die Erfolgsrate sinkt leider...

Fühl Dich gedrückt, Susanne

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#3

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 11.02.2021 19:46
von LenaLa • 70 Beiträge | 70 Punkte

Liebe Jawe,
Wenn ich deine Geschichte lese, bekomme ich Gänsehaut! Sie ist so voller Schmerz.
Ich finde kaum Worte.

Ich finde, du solltest deinen Schmerz nicht nur mit uns teilen, sondern auch mit seiner Familie.
Eine Fehlgeburt ist nichts, was mit Scham behaftet sein sollte. Ich glaube auch nicht, dass deine Eltern ihre Erfahrungen mit deinen vergleichen.
Mir hat es viel Kraft gegeben, es meinen Eltern zu sagen. Sie konnten mich nicht in den Arm nehmen, weil sie corona hatten zu dem Zeitpunkt, aber die hätten es gern getan. Sie waren teilweise fertiger als ich, weil sie diese Erfahrung nicht gemacht haben. Aber deine Eltern werden dich verstehen, denke ich. Sie können eine Stütze für dich sein - Menschen, die dich verstehen und die dir das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

Ich wünsche dir für die nächsten Tage viel Kraft und besseres Fachpersonal, das dich bei deinem schweren Weg begleitet und sich einfühlsam um dich kümmert.
Fühl dich umarmt.
Lena 🌈

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#4

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 11.02.2021 20:08
von Natschi • 35 Beiträge | 37 Punkte

Liebe Jawe,

Mir tud es unendlich leid was du durchmachen musst...
Ich wurde bei meinem Sohn auch sofort schwanger... Das das Schwanger werden und bleiben so ein Kampf sein kann war mir damals auch nicht bewusst.
Ich weiß das es schwer fallen kann anderen vom eigenen Leid zu erzählen, aber glaube mir, es wird dir sicher helfen! Ich habe meinen Eltern nach der 4. Fehlgeburt alles erzählt. Meine Mama hat selbst die Zwillingsschwester meiner kleinen Schwester in der 14. SSW verloren. Meist zeigen sie doch großes Verständnis und wissen wie sie dir beistehen können. Also erzähle es ruhig sobald du das auch möchtest!


Fühl dich gedrückt!
Ich wünsche dir viel Kraft!


⭐ 5.SSW September 2017
💙👶 Juli 2018, mein Wunder ❤️
⭐ 7.SSW Februar 2019
⭐ 6.SSW Mai 2020
⭐ 5.SSW Juni 2020
⭐ 6.SSW August 2020
⭐ 6.SSW November 2020
🌟 5.SSW Januar 2021
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#5

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 12.02.2021 14:28
von Jawe1703 • 5 Beiträge | 5 Punkte

Ich danke Euch so so sehr für Eure lieben Worte und Eure Anteilnahme! 🙏😔 Es tat so gut Eure Kommentare zu lesen.

Bei mir ist es nun „amtlich“, dass es sich um ein Windei handelt. Ich warte nun auf den natürlichen Abgang und die Entscheidung dazu fühlt sich gut und richtig an. Keine Ausschabung. Nur ich und mein Baby, keine Ärzte, keine sterile Umgebung. Ich habe Angst davor, wie es sein wird. Könnt Ihr mir ein bisschen erzählen, wie es Euch damit ergangen ist?

Vielen Dank auch für Eure Ermutigung, es meinen Eltern zu sagen. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen - im Moment bin ich noch nicht in der Lage. Es liegt auch daran, dass ich sie nicht an ihren eigenen Schmerz erinnern möchte. Mein Vater ist ein starker, stolzer Mann, aber diese Erfahrung hatte ihn offenbar so stark mitgenommen, sodass er nach der Totgeburt eine Therapie gemacht hatte.
Männer reagieren so unterschiedlich! Mein Mann schaut immer nach vorne, zurückblicken fällt ihm schwer. Ich würde mich gerne mit ihm dazu austauschen, aber er macht es mit sich aus. Wie ich in anderen Beiträgen gelesen habe, ist das nicht ungewöhnlich bei Männern. Daher bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben, um mich hier auszutauschen. Ich hätte so viel zu sagen...unglaublich, dass wir Frauen kaum professionelle Hilfe zur Seite gestellt bekommen! Das macht mich echt traurig und auch sprachlos.

@LenaLa: Du hast in einem anderen Kommentar geschrieben, dass Du glaubst, Dein Baby und Du seid noch nicht bereit für einander gewesen und, dass Du nun darauf wartest, dass Dein Regenbogenkind irgendwann zu Dir kommt. Das hast Du wirklich schön geschrieben. Ich danke Dir für diese Worte und die schöne Vorstellung, auch wenn sie nicht an mich gerichtet waren.

Meine FÄ hat mir heute 2 Präparate empfohlen, um die Qualität meiner Eier zu verbessern: Elevit und Clavella. Für Clavella gibt es auch eine Äquivalent für Männer. Habt Ihr vielleicht noch andere Ideen, was man vorbereitend tun kann? Ich werde in den nächsten Tagen auch einen Termin bei der Kinderwunschklinik vereinbaren. Falls Ihr da Erfahrungsberichte habt, würde ich mich freuen davon zu lesen.

Es ist schrecklich, was uns alle hier verbindet, aber ich merke auch, wie gut es mir tut meine Geschichte zu teilen, Eure traurigen Geschichten zu lesen und die vielen lieben Kommentare geben mir Kraft. Ich wünsche mir für uns alle ein gutes Ende und die Kraft diese einschneidenden Erlebnisse zu überstehen. Ich drücke Euch ganz fest!

LG

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#6

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 12.02.2021 14:33
von Jawe1703 • 5 Beiträge | 5 Punkte

@Natschi: Wie gehst Du mit der Situation und Deiner Trauer um, wenn Du schon ein Kind hast? Hast Du Deinem Kind davon erzählt?

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#7

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 12.02.2021 14:47
von Susanne • 4.787 Beiträge | 4805 Punkte

Schön, dass Du Dir über deinen selbstbestimmten Weg im Klaren bist!

Meine Geschichte und den Ablauf kannst du hier nachlesen https://www.fehlgeburt.info/ueber-mich/

Hier findest Du ein paar praktische Tipps https://www.fehlgeburt.info/wissenswerte...rlicher-abgang/

Und hier sind die Nahrungsergänzungsmittel, die ich empfehlen würde https://www.fehlgeburt.info/wissenswerte...ufempfehlungen/

Gerade im "fortgeschrittenen" Alter ist da ein bisschen pushen gut.

Fühl Dich gedrückt!

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#8

RE: Trauer, Scham und Wut

in Eure Geschichte 17.02.2021 09:12
von LenaLa • 70 Beiträge | 70 Punkte

Liebe Jawe,
Meine Fehlgeburt war spontan - ich hatte einen Termin zur ausschabung, zu dem es zum Glück nicht gekommen ist (ich hatte so angst!).
Ich hatte das Gefühl dauerhaft auf Toilette zu müssen, obwohl ich so gut wie nichts an dem Tag getrunken habe. Wie du lesen konntest, konnte ich die Schmerzen dann nicht mehr aushalten und habe mich einliefern lassen. Ich glaube auch, dass das für mich das richtige war.

Es freut mich, wenn dir meine Worte etwas bedeuten, wenn sie dich so berühren.
Sie sind nicht ganz von mir. Vor ein paar Jahren habe ich ein Interview von Charlotte würdig gesehen, die ihre Erfahrungen darin beschreibt und eben sagt, dass ihr Kind einfach noch ein paar Anläufe gebraucht hat. Für mich war das immer eine schöne Vorstellung. Als es mich selbst dann betroffen hat, kamen mir ihre Worte ins Gedächtnis. Und ich denke sie hatte recht.
Warum gehen wir immer davon aus, dass eine Fehlgeburt das Ende ist? Warum kann es nicht einfach ein Pausenknopf sein, der von einem Beteiligten gedrückt wurden ist?
Und deshalb warte ich jetzt, bis wieder auf play gedrückt wird. Auch wenn aufgrund der Pause auch auf den zurück button gedrückt wurde....
Vielleicht ist das eine naive Einstellung, weiß ich doch, dass der Tod endgültig ist. Aber sie gefällt mir ganz gut.

Ich finde außerdem bewundernswert an dir, wie du dich in andere hineinversetzen kannst. Dass du sagst, dass du es deinen Eltern sagen wirst, nur noch nicht weißt wann, weil es deinem Vater damals so schlecht damit ging. Das zeugt von größer Empathie!

Ich wünsche dir nur das Beste,
Lena 🌈

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